Silvester

 Alle Jahre wieder … tierische Angst vor Böllern


Viele Tiere sind an Silvester auf Grund der ungewohnten und lauten Geräusche sehr unruhig. Ende Dezember kommen daher häufig Tierbesitzer in die Kleintiersprechstunde und möchten ein Beruhigungsmittel.

Angst zu haben ist angeboren und biologisch sinnvoll, um Gefahrensituationen zu vermeiden. Der Aktivitätsgrad eines Hundes ist meist auch Ausdruck für den Emotionsgrad. Ein stoischer Hund zeigt selten Panik. Hauptursache für Geräuschangst ist mangelnde Reizgewöhnung in der Prägephase, speziell in den ersten Lebenswochen des Welpen.

 

Hilfreich kann während der Aufzucht das Arbeiten mit erzeugten Geräuschen sein. Schwache Reize, in diesem Fall also leise abgespielte Geräusche, führen zur Gewöhnung, starke Reize dagegen zur Sensibilisierung des Tieres. Bei erwachsenen Hunden ist die Zusammenarbeit mit einem verhaltenstherapeutisch versierten Tierarzt zur Gegenkonditionierung und Desensibilisierung des Tieres nötig.


Neben genetischer Veranlagung und mangelnder Erfahrung kann auch ein traumatisches Erlebnis Angst auslösend wirken.


Bezogen auf den sich an Silvester fürchtenden Hund bedeutet das:
Er verkriecht sich unterm Bett - aber es knallt weiter - er kann die Situation nicht ändern. Häufig wird dies durch den Besitzer verstärkt. Wer seinen Hund trösten will und sich dazu mit unter das Bett legt, tut ihm keinen Gefallen!
NICHT BERUHIGEN, NICHT SCHIMPFEN, NICHT MITFÜRCHTEN !!! Im Gegenteil: Sie sollten den Hund für seinen Mut belohnen, sobald sich das Tier auch nur etwas entspannt.


Zusätzlich können Pheromon-Zerstäuber (künstlich hergestellte, für den Menschen nicht riechbare Erkennungsstoffe der Tiere) installiert werden. Sie sind beim Tierarzt erhältlich.
Wenn es für Training aber schon zu spät ist oder diese Maßnahmen nicht ausreichen, sollten moderne Medikamente zum Einsatz kommen, die eine Angst lösende und leicht beruhigende Wirkung haben.


Wichtig:
Bitte rufen Sie uns frühzeitig vor Weihnachten an, um einen Beratungtermin zu vereinbaren und das richtige Mittel und die optimale Dosierung für den Einzelfall herauszufinden. Eine "Generalprobe" ein paar Tage vor dem Ereignis hilft, ein im Einzelfall abweichendes Therapieschema zu entwickeln.

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